Für die meisten von uns dürfte das Thema „drahtlose Verbindung von elektronischen Kommunikationsgeräten“ vielleicht weniger zum Alltagswissen als zu den Alltagsfertigkeiten gehören. Man versteht zwar nicht genau was da vor sich geht, aber man weiß ob es funktioniert wenn es funktioniert, wann nicht, wenn nicht, und die Einrichtung bekommt man meist irgendwie hin. Es gibt aber auch Leute die sind nicht so firm in dem Thema, und darum erkläre ich es euch hier am Beispiel Wireless Soundbar.
Eine „Wireless“, also „schnurlose“ Soundbar funktioniert durch den Empfang von Datenbits, so genannten Paketen, die über Radiowellen (WLan oder Bluetooth) übertragen werden. Wenn die Soundbar ein Paket empfangen hat sendet sie eines zurück das den Empfang des Pakets bestätigt und eine Anfrage für das nächste Paket auslöst. Dieses Hin- und Her geschieht tausende Male pro Sekunde. Diese Pakete werden dann von eurer Soundbar zurück in ein Audiosignal übersetzt und an deren Lautsprecher zur Ausgabe in Form von Ton geschickt.
Das Einrichten einer WLan- oder Bluetooth-Verbindung zu eurer Soundbar ist gar nicht so kompliziert. Sobald ihr die Einstellungen eures Geräts festgelegt habt, wird das verbinden mit der Soundbar zur Selbstverständlichkeit. Ich erkläre euch, wie die Schnurlos-Technologie funktioniert, und gehe dann auf die Besonderheiten des Verbindung eurer Soundbar für Bluetooth oder WLan-Streaming ein.
Wie funktioniert „drahtlos“?
Drahtlose Internetverbindungen, Mobiltelefonie bis hin zu Funkgeräten sind wir überall von schnurlosen Signalen umgeben. Alle diese Technologien übertragen ihre Signale über Radiowellen auf verschiedenen Frequenzen.
Funkgeräte senden im Vergleich zu Mobiltelefonen, WLan und Bluetooth ein niederfrequentes Signal aus. Aus diesem Grund ist die Reichweite eines Radios viel größer als die anderer Signale. Das ist gut, denn zu viele hochfrequente Funksignale in einem Gebiet können Störungen verursachen.
Den Funksignalen zugrunde liegt die Auswahl einer bestimmten Frequenz, d.h. der Anzahl der Wellen, die einen bestimmten Punkt in einer bestimmten Zeitspanne – gewöhnlich in einer Sekunde – treffen. Dieses Signal wird in Form von Radiowellenimpulsen übertragen, um Daten zu übertragen, ähnlich der Funktionsweise des Morse-Codes (kurz-lang-kurz-kurz-lang … usw).
Drahtlos-Technologie bei Soundbars
Radiowellen werden von einem so „Sender“ zu einem „Empfänger“ gesendet. Im Falle einer Soundbar ist die Soundbar der Empfänger und der Sender ist das Gerät, von dem ihr Musik, Filme oder Shows abspielt – beispielsweise euer Fernseher oder Laptop. Der Sender wandelt ein Audiosignal in ein Radiowellensignal um, sendet es, die Soundbar empfängt und übersetzt es zurück.
Um sicherzustellen, dass der Empfänger das richtige Signal erhält, müssen sich Sender und Empfänger auf eine bestimmte Frequenz einigen, mit der die Signale gesendet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass euer Gerät nicht von mehreren Quellen gleichzeitig abgespielt wird, genauso wie die Soundbar nicht mehrere Quellen gleichzeitig empfangen und wiedergeben soll.
Normalerweise geht das alles weitgehend automatisch wenn ihr euer Abspielgerät an die Soundbar anschließt. Durch die Auswahl der Verbindung mit der Soundbar auf eurem Abspielgerät „verhandeln“, sprich einigen sich die Soundbar und das Abspielgerät auf eine bestimmte Frequenz auf der die Signale gesendet werden.
Verbindung mit einer Soundbar über Bluetooth
Um sicherzustellen, dass eure Soundbar und euer Abspielgerät auf der gleichen Frequenz arbeiten, erfordert Bluetooth einen Prozess, der als „Pairing“ (Koppelung) bezeichnet wird. Um ein „Pairing“ einzuleiten, müsst ihr die Soundbar in den Erkennungsmodus versetzen. Wie dies geschieht, ist von Gerät zu Gerät unterschiedlich, aber das Prinzip ist dasselbe.
Während sich eure Soundbar im Erkennungsmodus befindet, könnt ihr sie aus einer Liste verfügbarer Geräte in Reichweite (etwa 10 m) auswählen. Sobald ihr eure Soundbar ausgewählt habt, werden die Geräte als „gepaart“ bezeichnet, und das Gerät kann nun die Soundbar steuern.
Fast alle Soundbars verfügen über Bluetooth-Funktionalität, einige wenige jedoch nicht. Dennoch ist es möglich, dies zu umgehen, indem man einen Bluetooth-Adapter für 3,5-mm (Amazon) kauft und diesen an die Audiobuchse der Soundbar anschließt. Weitere Informationen zu den verschiedenen Adaptern, die ihr für diese Art der Einrichtung verwenden könnt, findet ihr in dem Artikel zum Anschluss eines Fernsehers an eine Soundbar per Bluetooth.
Soundbar via Bluetooth anschließen(Verschiedene Marken)
Da es von Gerät zu Gerät unterschiedlich ist, die Soundbar in den Erkennungsmodus zu versetzen, gibt’s hier ein paar Kurzanleitungen für einige der meistverkauften Soundbar-Marken bei Amazon:
Vizio Bluetooth
Vizio-Soundbars sind mit einer speziellen Bluetooth-Taste sowohl auf der Fernbedienung als auch auf der Soundbar selbst ausgestattet. Haltet eine dieser Tasten fünf Sekunden lang gedrückt. Im Erkennungsmodus blinken die LED-Anzeigelampen in einem bestimmten Muster. Sobald die Verbindung mit eurem Fernseher erfolgreich war hören die LED-Leuchten auf zu blinken.
Bose Bluetooth
Die Bose-Soundbars variieren von Modell zu Modell, aber ihr müsst entweder die Bluetooth-Taste drücken oder gedrückt halten, bis die LED-Anzeigeleuchte blau blinkt. Dies zeigt an, dass sich die Soundbar im Erkennungsmodus befindet. Wenn die Verbindung eueres Fernsehgeräts an die Soundbar erfolgreich war, leuchtet das Licht weiß und kann je nach Modell verlöschen – oder auch nicht. Näheres dazu findet ihr im Handbuch.
Yamaha Bluetooth
Yamaha-Soundbars verfügen über einen Bluetooth-Schlüssel, der sich auf der Fernbedienung des Geräts befindet. Die Bluetooth-Anzeigeleuchte auf dem Gerät blinkt. Sobald ihr ein Gerät verbindet, leuchtet die Bluetooth-Anzeigelampe auf.
Sonos Bluetooth
Sonos verfügt über ein Soundbar-Modell namens PlayBar. Leider unterstützen die Sonos-Produkte Bluetooth nicht. Ihr braucht aber keine Angst haben – wie bereits erwähnt, kann jedes Gerät, gegebenenfalls mit dem richtigen Zubehör, über Bluetooth verbunden werden. Außerdem kann die PlayBar drahtlos über WLan verbunden werden.
Ihr sehr also, es ist alles kein Hexenwerk!
Zu einer Soundbar via WLan streamen
Das Streaming zu eurer Soundbar über WLan kann etwas schwieriger sein als über Bluetooth. Viele Soundbars verfügen über eine eigene Software, die mit der Anwendung, über die ihr Audio wiedergeben möchtet kompatibel sein kann oder auch nicht.
Geräte die nicht WLan-fähig sind aber einen freien USB-Port haben können normalerweise mit einem USB-WLan-Adapter angeschlossen werden. Diese Adapter gibt es in allen Farben und Formen von allen möglichen Herstellern. Hier sind 2 Gute: der hier und der hier (Amazon) für Fritzbox-Besitzer.
Die Verbindung über WLan ist von Soundbar zu Soundbar ziemlich unterschiedlich, daher hier eine Liste mit Anleitungen für einige der bei Amazon meistverkauften Soundbar-Marken:
Vizio WLan-Verbindung
Vizio-Soundbars unterscheiden sich dahingehend, dass sie WLan-Streaming unterstützen oder nicht. Für diejenigen, die es tun, verwendet Vizio die SmartCast-App. Ladet einfach die App auf das Gerät herunter, von dem ihr streamen möchtet (euren Fernseher, Handy usw.), und folgt den Bildschirmanweisungen, um ein Konto einzurichten. Dort findet ihr dann eine Liste mit allen unterstützten Vizio-Geräten. Wählt dann einfach eure Soundbar aus, und schon könnt ihr loslegen!
Bose WLan-Verbindung
Bose-Soundbars werden mit WLan über die Bose Music App gesteuert. Ladet dazu einfach die Anwendung auf das Gerät herunter, von dem ihr Audio wiedergeben möchtet, und folgt den Anweisungen auf dem Bildschirm, um ein Konto zu erstellen. Ruft von hier aus den Mein Bose-Bildschirm auf, tippt auf das +-Zeichen, und folgt den Anweisungen auf dem Bildschirm, um eure Soundbar hinzuzufügen. Das Licht der Soundbar pulsiert weiß während die Verbindung zum WLan hergestellt wird, und leuchtet einfarbig weiß um dann dunkel zu werden wenn die Verbindung steht.
Yamaha WLan-Verbindung
Nicht alle Yamaha-Soundbars sind WLan-fähig, aber diejenigen die es sind, verwenden die Yamaha MusicCast-App. Um sie zu aktivieren, haltet die Verbindungstaste drei Sekunden lang gedrückt. Dadurch wird die Soundbar einen lokalen Adhoc WLan-Hotspot ausstrahlen und ihr verbindet euer Gerät mit diesem WLan-Hotspot/Netzwerk. Ihr werdet aufgefordert, den Namen und das Passwort eures Heimnetzwerks einzugeben, haltet diese Informationen also griffbereit. War das erfolgreich befindet sich die Soundbar jetzt in eurem Heimnetzwerk und sollte dann in der MusicCast-App erscheinen. Ihr könnt nun die Verbindung von eurem Handy/Laptop/Tablet … mit der Soundbar wieder trennen und euch wieder im Heimnetzwerk anmelden.
Sonos WLan-Verbindung
Bei Sonos funktioniert es ähnlich. Zu aller erst die Sonos Controller App installieren, den Schritten folgen und das Gerät ins Heimnetzwerk integrieren (Zugangsdaten bereithalten).
Drahtlos-Technologie hat Soundbars verändert
Aktuelle Soundbars gibt es praktisch nicht mehr ohne Bluetooth. Manche Hersteller bieten auch WLAN zur Datenübertragung an, aber der Trend geht, wie bei Apple-Geräten hin zu „100% Wireless“. Es liegen also nicht nur immer weniger Kabel bei, auch die Möglichkeit zwischen „verkabelt“ und „kabellos“ zu wählen sinkt. Das hat Vor- und Nachteile. Einerseits ist es sehr bequem, man muss keine Kabel verlegen und hat auch keine Stolperfallen. Andererseits kann die Soundqualität darunter leiden – Kabel sind im Zweifelsfall nach wie vor besser wenn es um Qualität geht. Und: es werden natürlich Steuergeräte, d.h ein Handy, Tablet usw. vorausgesetzt.
Falls ihr Sie Probleme habt, euch für eine Soundbar zu entscheiden, lest unbedingt den Artikel zu den besten Soundbars für’s Geld!